"Marinehauptbasis Rügen"

Das eigentliche Vorhaben, die Insel Rügen zu einer großen Marinebasis auszubauen war insgesamt dreimal Vorhaben gewesen.  

1853 durch die Preußen, 1937 durch die Deutsche Kriegsmarine und 1952/53 durch die DDR.

Der Große Jasmunder Bodden sollte dafür das "Hafenbecken" sein, ein Durchstich bei Glowe sollte die Verbindung zur Ostsee herstellen. Die Arbeiten zu DDR-Zeiten'begannen 1952, dazu wurden mehrere Lager eingerichtet, die heute noch teilweise in Glowe zu sehen sind. Das sogenannte A-Lager lag direkt im Ort, im dem die Bauleitung untergebracht war. Es lag gegenüber der ehemaligen Schule von Glowe und war lange Jahre das Ferienlager "Fitje Jahnsen". Das B-Lager, die Unterkunft für ca. 6.000 Bauarbeiter lag hinter dem heutigen Feuerwehrgerätehaus von Glowe. Das C-Lager, Unterkunft für weitere Bauarbeiter und Strafgefangene wurde 1953 bei Bobbin eingerichtet, von der 6. Flottille später Als Mobilmachungs-Punkt genutzt.

Das H-Lager für Strafgefangene befand sich in Richtung Schaabe im Waldgebiet. Es war mit einem elektrischen Zaum versehen. Es gab eine Wäscherei, eine Bäckerei, eine Tischlerei, eine Krankenbaracke mit OP-Einrichtung, einen Friseur, einen Schuhmacher, zwei Großküchen, eine Kfz-Halle, diverse Werkstätten, mehrere Speisesäle, Klubräume und ein Feuerwehrdepot.

Viele dieser Einrichtungen wurden noch lange nach dem Scheitern des Vorhaben, nach dem 17.06.1953, weiter genutzt. Der begonnene Durchstich bei Weddeort ist heute noch teilweise zu sehen.

Der Plan dieser Marinehauptbasis ist eng mit dem späteren Ausbau des nördlichen Teils der Halbinsel Bug zum Marinestützpunkt zu sehen.